Ein unfassbares Finale
Karlsruhe. (bz) Nichts zu holen beim Drittplatzierten. Das mussten die Oberliga-Männer der TSG Wiesloch nach ihrer 22:30-Niederlage bei der SG Heidelsheim/Helmsheim akzeptieren. „Dennoch ist das Spiel zu hoch ausgegangen“, sagte Michael Peitz und meinte damit vor allem die abschließenden 20 Minuten.
Zu diesem Zeitpunkt lag die Sieben des TSG-Trainers mit 16:17 im Hintertreffen. Peitz sagte weiter: „Dann haben wir eine klare Chance am Kreis liegenlassen und Heidelsheim/Helmsheim hat den Gegenzug zum 16:18 genutzt, was gleichbedeutend mit deren Schlussoffensive gewesen ist.“ Die Wieslocher ließen in der Folge im Angriff die nötige Durchschlagskraft vermissen und zeigten in der Abwehr zu große Lücken.
Es wurde nichts mit den erwünschten Auswärtspunkten für den TSV Rot-Malsch. Dabei fing alles so gut an für die Sieben von Sebastian Thome, die nach 18 Minuten mit 10:7 führte. Doch schon zur Pause lag sie mit 12:14 beim TSV Knittlingen im Hintertreffen und musste aufgrund der 25:30-Niederlage die Knittlinger auf einen Zähler in der Tabelle an sich selbst herankommen lassen.
Kurzen Prozess machte die HG Oftersheim/Schwetzingen II mit dem TV Friedrichsfeld. Bereits nach zwölf Minuten stand es 10:3 für die HGO, die in der Folge keine Probleme hatte ihren beruhigenden Vorsprung bis zum Endstand von 36:22 zu verteidigen und auszubauen.
Einen ähnlichen Spielverlauf gab es zwischen der HSG Weschnitztal und dem TV Hardheim zu beobachten. Die Gastgeber konnten nie wirklich mithalten und lagen spätestens zur Halbzeit aussichtslos mit 7:18 im Rückstand. Nach dem Seitenwechsel fuhren die Hardheimer ungefährdet zwei Auswärtspunkte ein und siegten mit 34:21.
Viel hat nicht gefehlt zur Sensation, letztlich setzte sich aber doch die Klasse der SG Heddesheim gegen die Handball Wölfe Plankstadt durch. Bis acht Minuten vor Schluss stand die Partie auf des Messers Schneide, als die Löwen hauchdünn mit 26:25 führten. Dann lief der Primus zu großer Form auf und siegte mit 32:27 doch noch recht souverän.
Wenn es drauf ankommt, setzen sich meistens dann doch die Favoriten durch. Das galt genauso für die HSG Ettlingen, die mit dem TV Knielingen große Mühe hatte. Der Vierte konnte sich nie entscheidend vom Zwölften absetzen und musste deshalb bis in die Schlusssekunden hinein um seinen 32:30-Sieg zittern. 110 Sekunden vor dem Ende stand es noch 30:30. Ettlingens Johannes Milbich erlebte, mal wieder, einen ganz starken Tag mit elf Treffern.
Einen enttäuschenden Samstagabend erwischten die Oberliga-Frauen des TSV Rot-Malsch bei der HSG Walzbachtal. Obwohl beide Teams vor diesem Spieltag punktgleich waren, ließ sich auf der Platte davon nichts erkennen. Über ein 1:6 nach zehn Minuten und ein 9:15 zur Pause lief der TSV durchgängig einem klaren Rückstand hinterher. Daran änderte sich bis zum 25:28 nach 60 Minuten nur wenig.
Das gleiche Bild wie in den vergangenen Wochen zeigte sich bei der KuSG Leimen. 1:10 lag sie beim TV Edingen nach 13 Minuten bereits aussichtslos in Rückstand. Zur Pause stand es 8:24, am Ende fuhr der TV mit 53:17 zwei höchst souveräne Punkte ein.
Das war eine klare Ansage. Durchgängig spielbestimmend fuhr die TSG Wiesloch einen starken 26:23-Erfolg und damit ihren dritten Sieg in Serie bei der SG Heidelsheim/Helmsheim ein. „In der ersten Halbzeit haben wir extrem diszipliniert agiert, dann aber im Angriff nachgelassen und so den Gegner rankommen lassen“, sagte TSG-Trainer Noah Bausch. Dafür gab es am Abwehrverhalten nichts zu deuteln, wie er versicherte, „nur 23 Gegentore auswärts sind stark und in diesem Zusammenhang möchte ich Mila Funk aus dem Mittelblock hervorheben.“
Immer in Reichweite, aber nie eine ernsthafte Siegchance hatte die SG Nußloch gegen den TSV Rintheim. Aufgrund der Ausgangslage haben die Nussis als Schlusslicht den zweitplatzierten Rintheimerinnen stark Paroli geboten bei ihrer 24:29-Niederlage.
Bis auf einen kleinen Wackler in den ersten zehn Minuten und einen 2:3-Rückstand, hatte der TSV Birkenau keine Mühe sein Heimspiel gegen die HSG TSG Weinheim-TV Oberflockenbach siegreich zu gestalten. Dank einer ganz starken Defensivleistung setzten sich die Birkenauerinnen mit 25:17 (12:8) durch.
Die Überraschung des Wochenendes ereignete sich in Heddesheim. Die Spitzenreiterinnen der SG litten gegen den TV Brühl an Ladehemmung und verloren mit 16:21 (10:11). Nur sechs eigene Tore im zweiten Durchgang sprechen Bände.
Bereits am Freitag begann der Spieltag in der Männer-Verbandsliga und das mit einem Lokalderby. Saase3 Leutershausen Handball III verpasste dabei nur knapp eine Überraschung gegen den TV Schriesheim. Nach 18 Minuten führte der Außenseiter mit 11:6, ehe „Schriese“ den Zugang zu dieser Partie fand. Über ein 15:15 zur Pause zog der Gast seinem Kontrahenten Stück für Stück den Zahn und warf einen 30:26-Auswärtssieg heraus. Mal wieder herausragend agierte dabei Marcel Koch, der zwölf Treffer erzielte.
Am Ende durften sich beide gleichermaßen freuen und ärgern. „Es war ein richtig gutes Spiel zwischen dem Ersten und Zweiten“, sagte Matthias Bitz zum 29:29 seines TSV Handschuhsheim beim TSV Wieblingen. Da der Trainer damit weiterhin die Tabelle mit seiner Sieben anführt, darf er einen gewonnenen Punkt vermelden. Allerdings hätte es durchaus mehr sein können für die Löwen, da sie mit einem 29:27-Vorsprung in die letzten 60 Sekunden gingen.
Die Wieblinger gaben ihrerseits eine zwischenzeitliche 12:6-Führung (18.) aus der Hand. Am Ende strahlte deren Trainer mit seinen Handballern regelrecht um die Wetter. „Was zum Schluss passiert ist, sieht man wahrscheinlich nur einmal im Leben“, sagte Marco Widmann zum 29:29-Endstand durch Anton Aupperle. Er skizzierte die Szene: „13 Sekunden vor Schluss hat Handschuhsheim eine Auszeit bei einem Tor Führung genommen und wir haben uns dann entschieden einen Gegenspieler freizulassen.“ Philipp Wenning im Wieblinger Tor parierte den folgenden Wurf und kurz darauf hatte Aupperle den Ball in Händen – der Rest war pure Freude.
Die sechs Minuten vor der Pause erwiesen sich als spielentscheidend. In diesem Zeitraum musste die SG Nußloch den TSV Rintheim von 13:13 auf 13:18 davonziehen lassen. Später kam die SG nicht mehr wirklich ran und verlor mit 28:33.
Es wird immer enger für die TSG Germania Dossenheim. Gegen die drittplatzierte HSG Walzbachtal gelang beinahe der ersehnte Coup, doch ab Mitte der ersten Hälfte warf sich der Favorit ein kleines Polster heraus und zehrte davon bis zum 22:28-Endstand.
Dagegen gelang der SG Eggenstein-Leopoldshafen der erhoffte Befreiungsschlag. Dank des 33:28 (15:10) gegen den TV Ispringen ist die SG der große Gewinner des Spieltags im Tabellenkeller.
Von Anfang bis Ende erspielte sich keiner einen wirklichen Vorteil zwischen dem TSV Birkenau und dem Hockenheim. Ständig stand es remis, oder ein Team führte knapp. Über ein 15:15 zur Pause ging es im zweiten Abschnitt genauso weiter bis zum 30:30 durch Hockenheims Willi Fink, als dieser seinen zehnten Treffer des Abends verbuchte. Die letzte Antwort gehörte aber den Gastgebern, Alexander Fickels 31:30 exakt 60 Sekunden vor Schluss war gleichbedeutend mit dem Endstand.
Das nennt sich ein Lebenszeichen mit Ausrufezeichen. Die Verbandsliga-Frauen des TV Schriesheim kehrten von ihrem Auswärtsspiel bei der TG Neureut mit einem nicht für möglich gehaltenen 27:20-Sieg zurück. Lucienne Behnke (7) sowie Mathilda Pfisterer (6) hatten den Löwenanteil daran. "Schriese" liegt als Drittletzter jetzt nur noch drei Zähler hinter Neureut.
Eine der größten Überraschungen des Wochenendes gelang dem TSV Handschuhsheim. Beim 19:19-Unentschieden beim HC Mannheim-Vogelstang knöpfte der TSV dem Primus einen Punkt ab. Da die Handschuhsheimerinnen mit einem Zwei-Tore-Rückstand (17:19) in die letzten fünf Minuten gingen, macht das den Punktgewinn noch ein bisschen wertvoller.
Magerkost an Toren gab es zwischen den Rhein-Neckar Löwen und der HSG St.Leon/Reilingen II. Dennoch erzielten die Löwinnen doppelt so viele Treffer beim 24:12 (10:7).
Richtiggehend deklassiert hat die SG KIT/MTV Karlsruhe den TSV Rintheim II. Beim 46:16-Schützenfest erlebte Lilia Oost einen unvergesslichen Sonntagnachmittag und erzielte 16 Tore für die Karlsruherinnen.
Enger, aber trotzdem souverän endete der Vergleich zwischen der TG Pforzheim II und der HG Königshofen/Sachsenflur zugunsten der Gäste (22:29). Franziska Lang ragte bei der HG heraus (13).
