Der gemeinsame Handballverband in Baden-Württemberg ist beschlossene Sache
Hildrizhausen/Kuppenheim/Forst (red) – Es ist vollbracht: Der gemeinsame Baden-Württembergische Handball-Verband (BWHV) ist beschlossene Sache. An drei zeitgleich veranstalteten außerordentlichen Verbandstagen haben die Delegierten und Vereinsvertreter des Handballverbandes Württemberg (HVW), des Südbadischen Handballverbandes (SHV) und des Badischen Handball-Verbandes (BHV) am heutigen Samstag, 9. März, für die Verschmelzung gestimmt. Für eine solche „Fusion“ war eine Dreiviertelmehrheit (75 Prozent) der jeweils stimmberechtigten Versammlungsteilnehmer notwendig. Während in Südbaden (87,7 Prozent) und Baden (85,3 Prozent) das erforderliche Quorum deutlich erreicht wurde, ging es im Schönbuchsaal in Hildrizhausen (Kreis Böblingen), dem Tagungsort der württembergischen Handballer, um einiges knapper zu. In geheimer Abstimmung waren bei 121 anwesenden Delegierten 91 Ja-Stimmen für einen positiven Beschluss erforderlich. Mit insgesamt 95 Befürwortern legte der mit rund 90.000 Mitgliedern größte der drei Landesverbände quasi eine Punktlandung hin. Insgesamt 25 Delegierte votierten dagegen. Sitz des neuen Handballverbandes, der zum Stichtag 1. Juli 2025 seine Arbeit aufnehmen wird, wird Freiburg im Breisgau sein, das bislang schon Sitz des südbadischen Verbandes und des gemeinsamen Vereines Handball Baden-Württemberg (HBW) war.
In einer ersten Stellungnahme zeigte sich HVW-Präsident Hans Artschwager sehr erleichtert über die beschlossene Verschmelzung: „Im 72. Jahr des Landes Baden-Württemberg müssen diese Krusten auch mal aufgebrochen werden. Wir können jetzt als starker Verband gegenüber der Sportpolitik, aber auch gegenüber dem Land auftreten.“
Als designierter Präsident des neu zu bildenden Baden-Württembergischen Handball-Verbandes gilt der badische Präsident Peter Knapp, der sich sehr erfreut darüber zeigte, dass die Arbeit von vielen Ehrenamtlichen im Vorfeld in verschiedenen Kommissionen zu dem gemeinsamen Verband sich gelohnt hatte: „Sonst hätten wir nicht die positive Stimmung bei unserem Verbandstag haben können.“ Als zweiter stellvertretender Präsident soll Alexander Klinkner, bisher Präsident von Südbaden, fungieren. Als Vertreter aus Württemberg soll Eberhard Gloger, der seit diesem Frühjahr als Vertreter der Bezirke im HVW-Präsidium aktiv ist, ebenso stellvertretender Verbandspräsident werden.
In einer digitalen Pressekonferenz zeigte sich DHB-Präsident Andreas Michelmann (Aschersleben) beeindruckt von dem Verschmelzungsprozess im Südwesten: „Das Ergebnis ist sicherlich ein erfreuliches Signal, das auch andere Verbände in Deutschland ermutigen sollte, diesen Weg zu gehen.“ Der Handball-Chef von Deutschland stellte zudem als „Geschenk“, dem neuen Verband die Bildung eines Frauen-Bundesstützpunktes in Stuttgart in Aussicht.